[Mitte der siebziger Jahre kam mit dem Lada 2103 (Lada 1500) ein vergleichbar

 

[[verglichen mit dem Moskwitsch, genannt Mossi und als Betriebsauto erstrecht DienstMossi, für den, ders nicht mehr weiß, der wie der ReichenLada mit einem Eins5emotor bestückt war]] motorisiertes Fahrzeug in die DDR, abgesehen von wenigen POLSKI-FIAT-Modellen. Ab dieser Zeit kam der Lada in der Käufergunst durch seine gefälligere Karosserie und seine modernere Bauweise besser weg. Trotzdem blieb der Moskwitsch ein begehrtes, immer gern rostendes Auto.]

Stutzig über ihren Fluch schaute sie der Gestalt hinterher, die bereits nebenan in die Einfahrt zur Sportschule einbog. Vielleicht sogar eine Frau, überlegte Erika, eine Frau mehr breit wie hoch, Pferdeschwanz und schmal gezogene Augenbrauen? Halbmannhalbfrau oder Sportlerin, warum nicht. Huscht aus dem Ferienlager und verschwindet um die Uhrzeit in der Sportschule? Die lieben Sportler brauchen doch ihre Bettruhe, damit sie morgen wieder zum Training fit sind. Wieso kommt derdie aus dem Ferienlager? Erik wird doch nicht mit derdie?
Erik streichelte mit seinen Händen ihre freihängenden Brüste, ihren Rücken und fuhr abwärts in ihre lange Ritze. Nach der Fickerei mit der muskelhart pickelborkigen Carla genoss er die üppige glatte Weichheit einer FrauenhautFrauenoberflächeFrauensamtundseideFrauenhülleFrauenüberzugFrauenhaut und konnte noch lange nicht abschießen.

 „Hände weg! Oder es knallt!“ explodierte Erika fauchend.
Erik zog seine Hand gehorsam von ihrem Hinterteil, an dem er mit ihrem Mösensaft die Rosette eingeölt hatte. Gerade hatte er mit seinem kleinen Finger das eingenässte Gekräusel durchbohrt, da rutschte sein Nurmehrweichteil aus ihr heraus und eine Lawine brach über ihn ein:
„Hab ichs doch gewusst!“
Erika war aufgesprungen und stand neben dem Bett, sie hielt sich die Decke vor die Brust und feuerte fuchsteufelswild ins Bett hinunter:
„Normalerweise, wenn wir ein paar Tage nicht zusammen waren, dann geht es Ruckzuck und dein Kleiner kommt zum Höhepunkt. Deine Dicke im Blauhemd hat ja abgedankt, heißt die Neue etwa Windò oder Margò? Ist sie so toll, dass du von ihr singen musst?“
Erik lag erstarrt im Bett und starrte Erika wie entgeistert an. Sein verängstigter Unsteifer roch bis zu seiner Nase hoch nach ihrem Mösensaft.
Die splitterfasernackte Frau an seinem Bett tobte mit wogenden BalloBalloBallons vornübergebeugt und beruhigte sich nicht und die BalloBalloBallons bammelbaumelten wie irre:

  „Ist es etwa der angeschminkte Muskelpanzer, vor der ich am Tor erschrocken bin? Was hat die hier gemacht? Ihr habt Euch wohl beim Kerzenschein romantisch geschafft? Es riecht hier immer noch nach Schweiß und Kerze. Wirst du etwa pervers, dass du mit so einer rummachst? Aber das sage ich dir: Das hat ein Nachspiel, so kommst du mir nicht davon. Jedes Jahr machst du dir schöne Wochen an der Ostsee und spielst hier den Casanova. Ich darf zu Hause arbeitengehen, haushaltmachen und mich abends langweilen, während der Herr sich hier vergnügt. Du bist doch nicht ganz bei Trost, neeneeneenee mein Lieber, die Tour werde ich dir ab jetzt abgewöhnen und zwar gründlich."

 

Eriks Kanone richtete sich wieder auf, ersie begehrte Erika wienie, so wie sie sich erregte und er sie zum Augenblicke schon gar nicht haben konnte. Carlakoloss schoss ihm durch den Kopf, wenn sie muskelbepackt er/auf/an/geregt an seinem Bett stünde, würde Carla es fertigbringen ihm ein paar Ohrfeigen runterhaun?
In ihm reagierten Ärger und Verlangen und Ärger über die Unmöglichkeit sein Verlangen zu befriedigen zu einem explosiven Gemisch: „ Nüscht häm wie hat, du bildest dir was ein. Und die ollen Kamellen sind Jahre her, kiek övern Diek.“
„Ha, ich bilde mir was ein? Einbilden? Was glaubst Du eigentlich, warum ich hergekommen bin? Die hochnäsige Bruni, die mich sonst mitm Arsch nicht anguckt, wegen dass ihr Mann ein Staatsiklumpen ist und die sowieso alles besser weiß, die also spricht mit mir scheißfreundlich, dass sie Unterstützung braucht, um nach Kieserow zu kommen. Sie wär nich so geübt im Fahren und wenn was passieren tät und sie hätte gehört, dass mein Mann hier ein Ferienlager leitet und da würd ich mich doch auskennen. Da habe ich mir schon gedacht: Da is doch was anderes! Erst hat ich sie abgewimmelt, aber dann hat sie nochmal am Nachmittag gefragt und da dachte ich, warum eigentlich nicht? Irgendwas muss da ja dahinterstecken. Ich weiß nicht, was du dir eingebrockt hast, aber die Suppe löffelst du schön alleine aus, mein Lieber. Wenn deine Schwanzsteuerung dich ins falsche Loch geführt hat und ich dazu dienen soll, dich da rauszuholen, da haben die sich geschnitten. Ohne mich, du bist ein Mistkerl und machst uns alle unglücklich. Du wirst schon sehen, wohin das führt.“
Erik versuchte schwach Widerspruch anzumelden, ließ es dann aber sein und sank zurück in die Kissen. Die Alte sponn und da war nichts zu machen. Alles, was er jetzt sagte, rauschte ohne Beachtung an ihr vorbei. Sie beruhigte sich von selbst und wenn sie nach Hause führe, ihm wärs für den Moment egal.
Da sie in der Dunkelheit nicht ausgepackt hatte, sparte sie das Einpacken. Sie zog sich an, schnappte ihre HandundReiseTaschen und knallte die Tür hinter sich zu.
Erik sah zu und glaubte, dass er im falschen Film saß. Noch keine zehn Minuten waren vergangen, da war sein frisch gefällter und abgerindeter, deutscher Eichenstamm noch in der Urwaldhöhle gelegen. Erik roch noch Erikas Körperduft im Zimmer, der Duft nach Schamsahneschaum und Moschusdeo, der sich mit Kiefernduft und salziger Seeluft und erloschenem Kerzendocht und erkaltetem Träufeltalg vermischte.
Er schloss die Augen und sah ihre schaukelnden, reifen Titten überundvorsich. Seine deutsche Eiche richtete die Krone in den Nachthimmel Zimmerdecke und gefühlvoll strich seine Hand an der Rinde hoch und runter. In Zeitlupe verlangsamt wogtenschaukeltenbaumeltenschwangen pendelten ihre hängenden Möpse in seinem Kopfkinofilm und samenspendend entspannte er sich.

Ratlos zog er sich an und wollte sie suchen. Fiete, der die Nachtwache an der Sportschule besetzte, hatte gesehen, wie Erika ein Taxi stoppte und eingestiegen war. Als Erik das hörte, war er beruhigt und ging wieder ins Bett. Er rechnete damit, dass Erika sich in den nächsten Tagen mit einer Drohung melden würde, Trennung Scheidung Auszug irgendwas. Sie musste streiten, wie jeden Sommer, wenn er das Ferienlager leitete. Wahrscheinlich spielten bei den Weibern die Hormone verrückt. Da wollen und müssen sie sich aufregen und da frisst sich die eingebildete Gewissheit fest, hier oben ginge es hoch her. Ging es auch, aber woher sollte Erika davon wissen. Von der tumben StasiBruni etwa?

Erik haute sich aufs Bett und knippste mit ausgestrecktem Arm das Anett an. Rock von der Kassette füllte die Stille der Dunkelheit. Mit geschlossenen Augen verflüchtigten sich seine Gedanken in die Musik:

Die blonde schlacksige Sängerin sticht in die Stille, versunken in ihre Stimme und stört betörend, fesselt zum Zuhören, zerbrechlich, klirrend ohne soulige Fülle nur einfach glatt und perlend klar. In seiner Vorstellung erhebt sich ihre magere Gestalt im Batic-Top mit hautengen Jeans, mit nacktlangen Armen, mit nacktlangem Hals, mit Kirschkernknospen an der Brust und einer schiefen Nase wie gebrochen und Zweiaugen wie Zweimandeln und Haare soblond soglatt solang den Rücken runter und lange Finger mit langen Nägeln um einen Mikrophongriff. Sie singt von der Nacht, die ihre Hände ausstreckt, als ob es ihre wären, die man sich heimlich an den Leib wünschte. Sie singt, sie wär allein in ihrem Haus und fände keine Ruh.
Das nächste Stück singt sie von der Stadt, auf der das Dämmern liegt wie Blei, wie ein Blatt will sie wehn und sie schickt sich mit den Zeilen der ergebenen Melancholie in das unausweichliche Schicksal: Wenn man nichts mehr hat, wirklich nichts mehr hat? Soll man gehn. Plötzlich ertönt das Blech in Homophonie und bläst dieses SollManGehn bedrohlich vor sich her und treibt die Stimme an, die gar nicht mag. Im Stück zuvor war sie noch allein im Haus und nun ist sie alleine wie die Steine. Das Blech holt sie ab, nimmt sie mit, stößt sie weiter, ein einheitlicher schriller Akkord, auf dem sie durch leere Straßen geht, gegen den sie ansingen muss und sich aufrafft. So in Gang gekommen, so die Fahrt aufgenommen, schreit die zarte schwache, verschmähte sich verzehrende GeliebteBetrogeneVerletzte es heraus, ihr Einsam, Einsam starrn die Wände mich an! über die Trompete hinweg, die als einzige nicht zurückweicht und dagegenhält. Die Wände des Hauses starrn sie an, die Wände, die im ersten Song noch gehofft und geträumt und gesehnt hatten, denn die Sehnsucht hielt sie wach und ließ sie schon die Stunden zählen, bis sie sich ihm wiederbrachte. Die Stimme der Getäuschten und Verletzten geht über in das Saxophonspiel, verschnörkelt, verspielt, aber auch ernsthaft. Das Sax spielt seine Strophe als Gesang zu Ende und die Schmallippige übernimmt wieder: Wie aus dem Nichts nach dem Instrumental überschreit sich der zerbrechliche Peitschenleib und kreischt Einsam, meine Hände: Einsam. Wieder steht die Trompete bei ihr, treibt sie über die Höhen in den Schrei, den sie nicht imstande ist durchzuhalten, den sie abbrechen muss. Als sie wieder ansetzt, verliert sich das Blech und verschwindet, das anschlagharte Piano vom Liedanfang geht mit ihr mit, Orgel und Sax soufflieren. Jetzt ist sie Dreck, den man kehrt, um den er sich nicht mehr schert. Im Song zuvor dachte sie, denkt er vielleicht an sie, an Stunden voller Glück, doch nun hämmern die Akkorde. Resigniert, erschüttert, ernüchtert, abgeregt, —unentschlossen; ihr Einwand für alles, für Schmerz und Trotz, Wut und Verzweiflung und Ergebenheit heißt da:
Denn er war doch meine Mann.
Die Nacht sollte im Song zuvor langsam vorbeigehn, der neue Tag mit viel Sonnenschein kommen, und sie wollte sich ihm wiederbringen. Stattdessen steht sie da, Zimmer leer, was war, bedeutet ihr nichts mehr. Als sie das AUS! singt, ist sie schon ganz allein, sie quält das dünnlaute AUS! AUS sich herAUS, doch nichtmal das Blech regt sich mit auf. Ob sie wie die Blätter weht, ob sie durch die Straßen geht, das Echo nicht versteht, es ist egal. Sie kann auch stehn, dem Blei der Dämmerung ergeben und eisig verfrieren als Preis für den heißen Sommer, denn war ein Sommer heiß, zahlt man Eis als Preis. Die Schicksalhafte und Ergebene zahlt. Schließlich pflichtet ihr das Blech bei, verabschiedet sich gezügelt und einsichtig, gibt ihr Recht mit einer simplen Schlusswendung. Beschlossen, besiegelt und beerdigt: und ich zahl mit Erstarrung, Kälte, Eis in der Kehle. Ein kleines Jähäh als Kommentar oder Bestätigung oder Ausblick oder als Issoo.
DIEDAS Betörende war gegangen. Was hat sie davon gehabt? Belangloses Trällern statt expressiven Rocks und Freiheit im Westen. Kann man nicht abschätzen. Hierbleiben ist Zuhausebleiben. Wenn man die Chance hätte rüberzugehen?

Erik sah keine, empfand sein Leben für gar nicht so schlecht. Unerfüllbare Wünsche, die ihn weggetrieben hätten, waren nicht geweckt.
Der Recorder wechselte ins Sentimentale:

 

 

 Die Blauhemdrocker singen vom Spiel zu zweit. Sie klingen, wie sie sonst nie klingen. Singen vom Spiel zwischen Nase und Zeh. Das Spiel aus Hoffnung und Freude und Enttäuschung und Verlassen in Nacht und Blues macht Platz für sentimentale Verlogenheit der Erinnerung an das zärtliche Spiel zu zweit, das der verfremdete Schwarzhaarbass besingt. Die Liebste schläft noch sacht in seinen Armen, die Orgel hüllt sie ein in eine Klangwolke und der Bass hält sie in seinen Armen versteckt. Zum Nachmachen jeden Tag an jedem Morgen. Danach verjagen sie den Schlaf und er bringt ihr etwas Heißeres noch als Kaffee, nämlich ein Spiel zwischen Nase und Zeh. Doch so harmonisch kanns nicht weitergehen, die Begleitung steigert sich, der Rhythmus zieht an und im Refrain reiben sich allerzarteste Natursentimentalität, quälender, unwirklicher Grummelbassgesang und vorwärtstreibende Instrumente.
Du wirst sehn, wie Regen schwebt und wie sich Berg und Tal verwebt, Ein Tropfen Tau an Blüten klebt. So nah! Zeilen, die sich in weichgraue Hirnmasse eingefräst haben, schräge Wortverbindungen zu falschen Bildern mit falscher Grammatik der reinen Muttersprache, eingelegt in die Musik die Seele vibrieren lassen, Erinnerungen an Empfindungen wachrufen. Solche Versatzstücke der Jugend sind fest hängengeblieben,bilden den Bodensatz unverrückbarer Empfindungen, einfürallemal unveränderlich stellen sie die Urworte für alle neuen Gefühlsbeschreibungen, die mögen wechseln, ändern, vergehen. Das verschämte, ursprüngliche, erste Auftreten, die Geburtsstunde dieser Gefühlserfahrungen knüpft sich an solche Liedzeilen, die nur in der Muttersprache, der Sprache der Kindheit, der Sprache des Gefühls am Grund der Seele festkleben und nie mehr wegspülen. Auch im Alter von 70 oder 80 würden diese blöden Zeilen mitbestimmen, wie sich Gefühle anfühlen und wie man das Leben erlebt. Man kann den Dreck vom Grund der Seele nicht mehr absaugen, freispritzen, sandstrahlen, reinwaschen wie den Boden eines Swimmingpools. Was da liegt, das bleibt auch dort.
So wie:

Wenn man nichts mehr hat, soll man gehn — DIEDAS Betörende war gegangen. Was hat sie davon gehabt? Belangloses Trällern statt expressivem Rock. Dafür aber Freiheit im Westen. Kann man nicht abschätzen. Hierbleiben ist Zuhausebleiben. Wenn man die Chance hätte rüberzugehen?

 An den Stegen, den Stegen der Einsamkeit, dort am blutwarmen Ufer der Gier an die nackte Hostess erinnert, nackte weiße Brüste, nackte weiße Schenkel, nackte weiße Hüften, Zeichen Symbole Reize, die für den selbstverständlichen Geschlechtsverkehr standen, als man sich noch danach sehnte, selbstverständlich oder auch nur gelegentlich zu vögeln.
So wie:
    Sie nahm mit sich fort an Wärme was war, die nächtlichen Feuer, die heißen an die Wünsche nach heißen Nächten erinnert, die man nie gehabt hat. Heiße Nächte mit heißen Bräuten, die nach dem feurigen Sex die Wärme über ihn ausbreiten, Hure und Beschützerin, ein Klischee, das man früh verinnerlicht hat und genau so auch im richtigen Leben vorkommen lassen wollte.
So wie:
    Manchmal fällt auf uns der Frost und macht uns hart eine Rechtfertigung bereithält, für alle Gelegenheiten, in denen man nicht das Richtige getan hat, als Verständnis, Hilfe, Unterstützung das Richtige gewesen wäre. Schließlich hatte man selber Frost erfahren und musste hart sein. Sorry, Selbstschutz ist wichtiger.
So wie:
    In die Abendkühle fällt die Ahnung der Nacht, Tag hat seine Spiele längst vollbracht. Eisige Kälte, die aus diesen Worten weht, sechs Mal der Buchstabe A, so kalt. Hier das Ä des längst vollbracht so zäh gedehnt mit hochqäkender Stimme, dass man es jah nicht vergesse, dass es nicht lohnte, an den Spielen des Tages teilzunehmen. In der Jugend stifteten solche Zeilen latente Unruhe, dieser unterbewusste Nachklang vergeht nie und bei jedem Misserfolg im Leben tauchen diese Zeilen wieder auf, im wahrsten Sinne, sie sind immer anwesend, aber tauchen nur zu diesen Gelegenheiten auf und fordern auf, sich zu trösten: Alles schon da gewesen, alles schon erzählt, millionenfach von millionen Leuten erlebt und weitergelebt. Punkt. Gönne dir das sentimentale Lied, es gehört dir. Die schneidende Stimme des Mannes setzt fort: Töne meines Tages formt der Abend zum Lied. Klang, der meinen Nächten nie entflieht.
So unfassbar unbegreiflich der Text, so haltbar im Unterbewussten, auch noch verknüpft mit den noch düsteren, hundert Jahre alten, illusionsfeindlichen, starren, eisigen Zeilen von Abend, Nacht, Stadt: Am Abend weht von unseren Sternen ein eisiger Wind. Über unsere Gräber beugt sich die zerbrochene Stirne der Nacht. Immer klingen die weißen Mauern der Stadt. Unter Dornenbogen, o mein Bruder klimmen wir blinde Zeiger gen Mitternacht. Das Innerste fordert ihn auf: Fühl doch mal an, wie es ist in der ruhigen Gewissheit der Todesverzweiflung, ist es schon so weit bei dir? Blinder Zeiger einer Uhr, die man nicht anhalten kann? Im Lied folgt der eindringliche kraftvolle Chor der Sängerinnen: Blieb ein Schritt, den ich tat, bestehn? Und kann ich dem Freund in die Augen sehn? Mein Bruder oder dem Freund, sind wir blind oder können wir in die Augen sehn? Natürlichnatürlich, weg mit dem Selbstmitleid, weg mit der Todessehnsucht, schau hin! So schlecht wars gar nicht: Hab mir von der Tagesreise manches mitgebracht: einen Fluch, den ich verfluchte, Wünsche, unbewacht, die Wärme des Erfolges; ein Lächeln, das ich mag und ich glaub, ein Stückchen Stärke für den nächsten Tag. Das kitschige Stückchen Stärke für den nächsten Tag
Wärme Lächeln Stärke: 2 Punkte auf dem grausamen A und schon ist es erträglich und wendet sich ins wohlige Gefällige. Der doppelte Gleichklang: Ja, es war alles nicht so schlimm. Wir werden es ertragen und weitermachen, denken wir noch das ebensokitschige Gelobt sei, was uns hart macht! dazu.

Stern-Combojägers händevorspiel auf percussion, gegurgel aus den beiden synthesizern, wie seufzer ausm univers, unbeeindrucktes weltall, gedämpfte hand trommelt auf congabongofellen, verlorene basszupfer, wie teil vom vorspiel bei Time von Pink Floyd, ohne schwingenden gitarrenriff, Stern: völlig ohne gitarre, mann war das blöd, klingt sphärischer, kühler, kosmischer, ärmer, aber die richtung wie Floyd,

floyd für arme ohne gitarre achtern german wall,
verdammt nochmal, warum nur keine gitarre?

die alte Zeit,
Doch man weiß,
fallende harmonien aus dem synthi, aufgebretzeltes stimmchen, weltallurwaldkosmostropen, undurchschaubar
Das Meeeeeer, (hehehe das lange e halten!)
was sich hinter ihm verborgen hält.
an dem die Wasser es umgaben.(the stimmchen geht runter, umumumkehrpunkt, und ewig grüßt der a-reim, vorgetäuschter allgemeingültigkeit täuschender satzgesang,)
Voller Stolz und ungeachtet der Gefahren
trommeln stampfend
break, ein synthiakkord pfeift in immer höhere Höhen, rasend, setzt ein, kosmische einsprengsel bleiben, PINK flOYD ELP SBB lassen grüßen, pongos und synthi wie shine on you crazy diamond hoch erkletterter gesang, the stimmchen an der steilwand mit kranaabsicherung, syntiausbruch, dann unisono mit the stimmchen-
der Mensch zu den Sternen steigt
aus der uns wenig bekannt.
Doch man weiß,
(Oh ruhe ruhe, nach den pseudoaufregern nun das unverdauliche verdauen, ein möglicherweise-wollte-der-text-was-sagen abwarten, dann vorgetäuschter Satzgesang von the stimmchen, fallender melodiebogen, fugerondokanon von the stimmchen mit sich selbst.)
unermüdlich um das Neue zu erfahren.
sist einfach ein text, absichtlich verquast und für alle möglichen interpretationen und subtexte auslegbar. Wie der hobbytexter wollte, eine jägergewollte unbedarftheit, zeitloses urstreben mit urmetaphern bestücken. Kurzhalsig kramernde instrumentierung, angelehnt an flOYDsongs (time oder crazy diamond) verleihen grundlegendes kosmisches gegenstandsloses archaisches, für alle auslegungen frei oder einfältig dünn und flach, ganz nach hörers geistiger beschaffenheit. Im gegensatz zu time, dem dahindämmern in hamsterrad und sinnlosleben, das wäre unannehmbar für zensur in einem land, das sich optimismus einverleibt hatte. Der timetext un-ver-passt zu düsteren, archaischen klängen, da klafften welten zwischen STERN und flOYD. Weil STERN auch noch auf dem trip war, ohne gitarre auszukommen. Keine Ahnung, warum, vielleicht konnte schreier gerade keinen passenden gitarrero auftreiben (Wie im richtigen Leben: Die, die er wollte, wollten nicht und die, die wollten, wollte er nicht.) oder die westreisenrentnerlieferanten des AahundFauh hatten keine fiestared stratocaster fürn eigenbedarf durch den Zoll gebracht oder sie dachten einfach sie könntens wie wakeman oder emerson oder tomita. PINK FLOYD waren baukunststudenten und trafen simpel und magisch den nerv des zeitundweltsinnlossinn, erfanden nie dagewesenen klangkosmos von perlender kristalliner klarheit - dagegen erschienen STERNCOMBO als bierselige, weibervernaschende, jeden anpumpende, arme jünger in abgewetzter jeansjacke und jesuslatschen, immer am rande des auftrittsverbots, die in der pose der verkanntewelterkennererklärer den progrock im sinnarmen fruchtflachwasser am ende der welt, noch mal zur welt bringen wollten, quasi nägelumkloppen, wo die welt mit brettern zugenagelt war, quasi selbstverkannte ZONENPINKflOYD.

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